Reden wir doch kurz über Gott und die Welt, frisch von der Leber weg. Heute mit Marco Martina, Jugendarbeiter und Leiter AKJ Zürich-Stadt.
Wann wären Sie manchmal gerne für einen Augenblick der liebe Gott?
Nie! Ich wäre als «Gott» schon allein mit meinen Anliegen und Gebete die ich andauernd zu ihm bringe überfordert (schmunzelt) …
Welche ist die meistunterschätzte Geschichte in der Bibel und warum?
Ich glaube die ganze Bibel. Besonders als Kirchliche Mitarbeiter habe ich oft das Gefühl, dass wir uns ab und zu von allem möglichen inspirieren lassen wollen, ausser von der Bibel.
Wann und wo haben Sie zuletzt Gott entdeckt?
Vor ein paar Tagen bei der Sihlpost. Ich war zu Fuss zur Tramstation unterwegs als mich ein Mann, der nicht viel älter als ich war, mich um Geld für die Notunterkunft bat.
Ich begann mit ihm zu reden und zu meiner Verwunderung, weil ich auch schon anderes erlebt habe, bedankte er sich, dass ich überhaupt angehalten habe, um ihm zuzuhören.
Das Gespräch ging ein paar Minuten und abschliessend wünschte ich ihm alles Gute und Gottes Segen. Auch wenn ich weiss bzw. vermute, dass er das Geld wahrscheinlich für anderes gebraucht hat, konnte ich in seinen Augen sehen, wie es ihm gut getan hat, dass überhaupt jemand angehalten hat, um mit ihm zu reden.
Danach habe ich das Bedürfnis gehabt, mich bei Gott für diese Begegnung zu bedanken, denn diese hat mir ein Stück weit meine Augen geöffnet.
Was ist das Beste am Leben?
Aus dem Herz: Mein tägliches Ja zum Leben selbst
Aus dem Kopf: Beziehungen
Aus dem Bauch: Pasta
Was ist für Sie der spirituellste Ort in der Stadt Zürich?
Die Oremus Kapelle. Immer wenn ich in der Gegend bin, schaue ich rein. Sie erinnert mich an die Krippe in Betlehem. Vor allem in der Adventszeit, als die Krippe mit grossen Figuren dargestellt wurde, war das echt wundervoll. Was mich auch noch fasziniert ist die Tatsache, dass ich nicht selten der älteste mit meinen 36 Jahren bin.
Was ist einfacher: Die Jugend oder das Erwachsensein und warum?
Ich glaube das Erwachsensein. Die Jugend zahlt heute einen enorm hohen Preis, aufgrund einer Gesellschafft die voller Erwartungen und Leistungsdruck ihnen gegenüber steht.
Was würde Gott über Sie sagen?
Marco, denke nicht so viel über Dinge nach. Wage!
