Titelbild_Jahresspiegel2019KatholischStadtZuerich

Solidara

Die Menschen am Rande der Gesellschaft sind häufig alleingelassen. Solidara, unser Hilfswerk auf der Gasse, ist genau für jene Menschen da. Zu Solidara gehört das Café «Yucca» als niederschwellige Anlaufstelle. Im kalten Winter ist das Café noch unentbehrlicher, als es sonst schon ist. Denn lange nicht alle Menschen in Zürich haben eine warme Stube als Zuflucht.

Im Jahr 2022 ergaben sich im Café rund 47‘000 Begegnungen mit Menschen, die Rat suchten. Jeder Mensch mit seinem eigenen Schicksal. 28‘000 Gratismahlzeiten gingen über den Tisch. Ein offenes Ohr und ein ermutigender Ratschlag inklusive.

Mit der etablierten Solidara-Beratungsstelle «Isla Victoria» helfen wir weiterhin Sexarbeitenden, die im harten Milieu ohne Betreuung auf sich allein gestellt sind. Wir sind zudem professionell begleitend und beratend da, wenn jemand den Ausstieg aus dem Milieu sucht. Katholisch Stadt Zürich ist in der Trägerschaft von Solidara, gemeinsam mit der reformierten Landeskirche des Kantons Zürich.

Liebe zählt

Wir sind eine Kirche für alle Menschen in der Stadt Zürich. Aus diesem Grund haben wir an der Pride 2022 Flagge gezeigt und sind an der bunten Kundgebung mit 40‘000 Menschen mitmarschiert. Ganz im Sinne einer bunten, vielfältigen Kirche.

Mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften feierten wir zudem gemeinsam einen «Pride»-Gottesdienst. Und wie schon im Vorjahr luden wir im Vorfeld zu einer Paarsegnung von gleichgeschlechtlichen Paaren, diesmal symbolträchtig in der Mutterkirche St. Peter und Paul. Mitten in der Stadt. Auch das ein starkes Zeichen. Weil wir überzeugt sind: Liebe zählt.

Gemeinsam statt einsam

Unsere städtischen 23 Pfarreien sind ein Ort mit offenen Türen für alle, die an unseren Angeboten und einer Gemeinschaft interessiert sind – das heisst auch für Menschen, die nicht Mitglied der katholischen Kirche sind. Das wissen viele nicht.

Die Palette an Angeboten ist gross und vielfältig: Sport, Kultur, Bildung, Musik, Seelsorge. Auch bekannte Organisationen wie die Pfadi oder die Jubla wirken bei uns mit und laden zum Mitmachen ein. Und jeden Monat gibt es neue Angebote. Diese finden Sie auf unserer Online-Agenda mit allen Informationen und Kontakten.

Die Tipps können Sie ganz bequem beziehen: mit unserem «Stadtleben»-Newsletter. So können Sie aussuchen, was zu Ihnen passt. Probieren Sie’s.

Ukraine-Hilfe

Nach Kriegsausbruch begannen wir umgehend mit dem Aufbau eines Koordinationsbüros, das bis heute eine wertvolle Brückenbauerfunktion zwischen Geflüchteten und Behörden erfüllt. So wurden unter anderem das Engagement der Pfarreien koordiniert und wertvolle Beratung und Hilfe vermittelt.

Viele Geflüchtete fanden so schon früh Platz in Pfarreien, während die Flüchtlingshilfe in der Schweiz erst allmählich zu greifen begann.

Unterdessen wurde das Ukraine-Büroauch zu einem Netzwerk zwischen den Geflüchteten: Konzerte und Filmnachmittage wurden veranstaltet, ebenso eine Reise nach Lourdes, Gottesdienste und eine gemeinsame Weihnachtsfeier. Die Gemeinschaft als stärkende Kraft in der Not. Dafür wollen wir als Kirche einstehen.

Auch ganz pragmatisch: Gleich zu Beginn der Krise wurde das ehemalige Alterszentrum St. Peter & Paul (Zürich-Stauffacher) zum Durchgangsheim für Geflüchtete umgerüstet. Bis heute leistet das Zentrum eine eminent wichtige Drehscheibenfunktion für die Aufnahme von Geflüchteten.

19.11.2022: Rund 500 Kerzen erleuchten das Grossmünster, wo 800 Besuchende die «Nacht der Lichter» erleben. Untermalt von Taizé-Gesängen ist die Nacht eine berührende Oase in der Stadt. Organisiert wurde sie von Katholisch Stadt Zürich.

Lehrstellen und Lebenshilfen

Der Einstieg ins Berufsleben ist für junge Menschen enorm wichtig. Er schafft ihnen einen Platz in unserer Gesellschaft. Umso mehr sind wir stolz, dass 5,5 Prozent aller Arbeitsstellen bei uns von Lernenden besetzt sind.

Nicht allen jungen Menschen fällt der erste Schritt im Berufsleben allerdings leicht. Einige brauchen dazu mehr Unterstützung als andere. Katholisch Stadt Zürich arbeitet darum eng mit dem BVZ (Berufslehr-Verbund Zürich) zusammen. Der BVZ setzt sich ein für die Integration von wenig geförderten Jugendlichen und Migrantinnen und Migranten. Das finden wir eine starke Idee.

Und: In Zukunft möchten wir noch zusätzliche Lehrstellen schaffen.

Seelsorge und Hilfe

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – es kann sich manchmal schnell alles ändern. So oder so: Wir sind dann für Sie da, wenn Sie uns brauchen.

Unsere Gesprächs-Angebote:

  • vor Ihrer Haustüre in unseren 23 Pfarreien mit professionell ausgebildeten Seelsorgenden und Sozialarbeitenden. Direkt oder telefonisch.
  • über die Telefonseelsorge die «Dargebotene Hand», die wir als Kirche mittragen. Dort können Sie rund um die Uhr anrufen. 
  • über den Dienst «seelsorge.net». Per Mail erhalten Sie dort Begleitung, auch über einen längeren Zeitraum. Selbstverständlich anonym.

Melden Sie sich. Es gibt einen Weg.

Katholisch Stadt Zürich SOS

seelsorge.net

Weiterlesen im Kapitel «Begegnung»